Kennst du das? Du hast gerade wunderbar Zeit, um deine Literaturrecherche durchzuführen oder dir noch ein paar spezielle Quellen zu organisieren, aber die Bibliothek hat zu. Oder sie hat wegen COVID ein Anmeldesystem, das natürlich nicht die passenden Termine für dich freihält.
Dass Bibliotheken zu haben muss nicht ausschließlich zu COVID-Zeiten eintreten. Oftmals ist es so, dass die Öffnungszeiten der Bibliothek nicht nach deinem Leben gerichtet sind. Weil du arbeitest oder die Kinder schlecht in die Bibliothek mitnehmen kannst. Du schreibst an deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit bzw. Dissertation also abends, nachts oder früh morgens oder während der Ferienzeiten. Naja, und was ist mit der Bibliothek? Die hat genau dann ihre Türen fest geschlossen und rückt kein Buch raus.
In diesem Artikel nenne ich dir Möglichkeiten, was du tun kannst, wenn dir die weise Atmosphäre einer Bibliothek verwehrt bleibt. Zum Teil sind die Lösungen auf die COVID-Pandemie ausgerichtet. Die meisten lassen sich zu jederzeit anwenden.
Hilfe von Hochschule und Betreuer
Abklärung mit Betreuer
Was zu jedem Zeitpunkt sinnvoll ist, ist mit dem Betreuer zu kommunizieren. Welche Meinung hat dein Betreuer zu den geschlossenen oder schwer zugänglichen Bibliotheken in Zusammenhang mit der COVID-Situation? Hat er Lösungen? Vielleicht sieht er es relativ entspannt und sagt dir, dass du den Aufwand wegen der geschlossenen Bibliotheken geringhalten sollst und gibt dir entsprechende Tipps. Oder er sagt dir, welche Quellen für ihn tatsächlich wichtig sind oder auf welche Kriterien du Rücksicht nehmen sollst.
Eine Bibliothek nicht zu besuchen, weil du beispielsweise zu weit von der Bibliothek weg wohnst, ist übrigens kein Argument, das Betreuer gelten lassen würden. Grundsätzlich rate ich jedem Studierenden, eine Universitätsbibliothek bzw. öffentlichen Bibliothek für die Abschlussarbeit zu besuchen.
Unterstützung der Uni abklären
Online Recherche
Literaturrecherche mit der richtigen Suchstrategie
Wenn Bibliotheken zu haben, bist du auf eine gut strukturierte Online-Recherche angewiesen. Gehe systematisch vor. Überlege dir im Vorhinein, welche Begriffe du mit welchen Booleschen- und Nachbarschaftsoperatoren verwenden wirst. Bei der reinen Online-Recherche finde ich vor allem die Klammersuche in Kombination mit den Booleschen Operatoren sowie Platzhaltern (Trunkierungen) übersichtlich. Eine wesentliche Bedingung für das Gelingen ist, sich am Anfang ernsthafte Gedanken über die Recherche zu machen und die Möglichkeit des Suchortes überprüfen.
Vergiss dabei nicht ein Suchprotokoll zu führen
Großzügigkeit der Literatur-Datenbanken
Viele Datenbanken reagieren auf die COVID-Situation und sind großzügig, was einen kostenlosen Zugang zu ihren Papers betrifft.
Literatur über Fernleihe bestellen
Hast du eventuell die Möglichkeit, via Fernleihe relevante Bücher zu bestellen? Entweder über die Uni-Bibliothek oder über eine andere Bibliothek in deiner Nähe. Das kostet zwar was, aber die Kosten sind meist überschaubar.
Wissenschaftliche Aufsätze über subito kaufen
Kostenpflichtig, aber relativ einfach funktioniert der Dokumentenlieferdienst subito. In ein paar Tagen erhältst du den gewünschten Aufsatz.
Aufwändig und nur teilweise erfolgsversprechend
…und trotzdem eine Chance, wenn du ein scheinbar tolles Buch oder ein passendes Paper gefunden hast: Gib den Titel der Quelle mit Anführungszeichen in Google ein und überprüfe geduldig, ob du den Artikel oder zumindest Auszüge des Artikels bzw. Buches kostenlos erhältst.
Eher bekannte Online-Suchorte für gute Literatur
Schlicht und einfach aufgelistet:
https://kvk.bibliothek.kit.edu
http://rzblx1.uni-regensburg.de/
https://scholar.google.de/ (Deutsche Version)
https://scholar.google.com/ (Englische Version)
https://scholar.google.com/schhp?hl=en&as_sdt=0,5#d=gs_asd (Direktlink zur erweiterten Suche)
Eher Geheimtipps was die Online-Literaturrecherche betrifft
- base-search.net
- Openresearchlibrary.org
- Doabooks.org
- Core.ac.uk
- Unpaywall.org
- Gettheresearch.org
- Openaccessbutton.org
- Esplore.openaire.eu
- oapen.org
- intechopen.com
- austria-forum.org/web-hooks
- connectedpapers.com (eignet sich, um verwandte Quellen zu finden)
...Oder einfach mal „open access books” in google eingeben.
Smarte "Bib-zu-Lösungen" im Text deiner Thesis
Thesis-Kapitel: "Methodisches Vorgehen"
Halte unbedingt im Kapitel „Methodisches Vorgehen“ fest, dass die Literaturrecherche aufgrund COVID und der damit nicht vorhandenen Bibliotheksöffnungszeiten nur eingeschränkt möglich war.
Halte (wie immer) genau fest, wo, wie und mit welchen Kriterien du recherchiert hast. Insbesondere auch, unter welchen Bedingungen du dir die Bücher/Quellen nicht geholt hast bzw. nicht holen hast können.
Du könntest auch anführen, welche Quellen besonders interessant gewesen wären, die du aber nicht berücksichtigen konntest. Somit kann dir niemand vorwerfen, dass du nicht sauber recherchiert hast.
Erkläre auch, was du mit Quellen gemacht hast, die du erst im fortgeschrittenen Schreibprozess erhalten hast, weil du eventuell doch einen Termin in der Bibliothek erhalten hast oder sich die COVID-Situation entspannt hatte.
Thesis-Kapitel: "Kritische Würdigung"
Weitere "Bibliothek-hat-zu"-Tipps
Gebrauchte Bücher kaufen
Eine Alternative ist auch, über https://www.momox.at/ bzw. https://www.momox.de/ gebrauchte Bücher zu kaufen oder auch wieder zu verkaufen. Wenn du vorhast, ein Buch zu kaufen und dann wieder zu verkaufen lohnt es sich, vorab den Verkaufspreis auszuheben.
Zu den Kosten von Literaturquellen
Diese kannst du beim Steuerausgleich geltend machen. Ein akademisches Mentoring übrigens auch
>> Hast du noch weitere Tipps, wie man zu guter Literatur kommt, wenn die Bibliothek geschlossen hat? Verrate sie uns doch bitte in den Kommentaren!